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LTE - Schneller als DSL

Der UMTS-Nachfolger LTE verspricht Surfen mit 100 MBit/s. Auch in entlegenen Winkeln der Republik. Was kann die Technik? Wo ist sie verfügbar? Was brauche ich? Was kostet LTE? Hier sind die Antworten.

Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen rund um den UMTS-Nachfolger LTE. Die Bilderstrecke Profi-Wissen: LTE — Long Term Evolution veranschaulicht die Funktionsweise von LTE.

Bilderstrecke 5 Bilder Profi-Wissen : LTE — Long Term Evolution >>

LTE ist der neue Mobilfunkstandard und Nachfolger von UMTS. Die Abkürzung LTE steht für Long Term Evolution, zu Deutsch langfristige Entwicklung — eine kaum aussagekräftige Bezeichnung.

Charakteristisch für LTE sind hohe Datenübertragungsraten und geringe Paketlaufzeiten. Damit eignet sich die neue Funktechnik insbesondere für datenintensive Anwendungen, zum Beispiel Sprachübertragung, Videotelefonie und Online-Spiele.

LTE eignet sich sowohl für den mobilen als auch für den stationären Gebrauch, also für Mobiltelefone und PCs zu Hause. Während der Anfangsphase des Netzausbaus gibt es allerdings eine Besonderheit: Die Bundesnetzagentur hat die Vergabe der LTE-Lizenzen mit einer Auflage verbunden. Die vier deutschen

Telekommunikationsanbieter Telekom, Vodafone, E-Plus und O2 müssen zuerst die Gebiete mit LTE versorgen, in denen kein DSL und auch kein anderer Breitband-Internetzugang zur Verfügung steht. LTE wird zunächst hauptsächlich stationär eingesetzt werden. Bei den Gebieten ohne Breitband-Internet handelt es sich überwiegend um ländliche Regionen. Zudem müssen immer erst die kleinen vor den großen Orten mit LTE versorgt werden. Bis LTE nicht nur zu Testzwecken in Großstädten wie Berlin und München zur Verfügung steht und dort auch für den mobilen Einsatz genutzt werden kann, wird also noch einige Zeit vergehen.

Die maximale Datenübertragungsrate geben die Hersteller mit 100 MBit/s an. Das ist etwa doppelt so schnell wie aktuelle VDSL-Anschlüsse oder 10-mal so schnell wie UMTS.

Diese theoretischen Werte ließen sich auch in der Praxis erreichen, gäbe es nicht einige Einschränkungen.

Die maximale Bandbreite von 100 MBit/s bezieht sich nämlich immer auf die gesamte Mobilfunkzelle. Das bedeutet: Alle Anwender innerhalb dieser Zelle teilen sich die Bandbreite. Je mehr Anwender in der Zelle aktiv Daten austauschen, desto langsamer wird die Internetverbindung für den einzelnen Anwender. Allein ist man auf der Autobahn auch schneller, als wenn man sie sich mit mehreren Hundert anderen teilen muss.

Auf dem Land ergibt sich eine weitere Einschränkung. Hier stehen die Funkzellen weiter auseinander als in der Stadt. Damit die Funkzellen die größere Fläche auch abdecken können, wird nur ein Teil der für LTE zur Verfügung stehenden Funkfrequenzen genutzt. Und zwar die Frequenzen mit der größten Reichweite. Die erhöhte Reichweite hat eine deutlich geringere Bandbreite zur Folge.

Andreas Müller

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